Die vergangene Woche war geprägt durch tiefe Temperaturen in der Höhe und einem stetigen Wechsel aus Sonne und Wolken. Die Lawinensituation war ruhig und veränderte sich kaum. Gefahrenstellen fand man nur in extrem steilen Schattenhängen oder in Kammnähe.
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Messwerte an der Station Piz la Illa 2050 m. Das Maximum der Temperatur (rote Linie) sank mit jeden Tag. Anhand der Graphen der Globalstrahlung, grüne Flächen im dritten Graph, erkennt man wie stark bewölkt es an den einzelnen Tagen war. Je kleiner die Fläche, desto bewölkter war es. |
Ausschlaggebend für die Schneesituation ist weiterhin zum größten Teil die Exposition und Höhenlage. Schattseitig oberhalb von 2000 m findet man meist eine lockere, kantig aufgebaute Schneedecke, die je nach Gelände mehr oder weniger vom Wind beeinflusst wurde. Südseitig hingegen hat sich ein markanter Schmelzharschdeckel ausgebildet. Dieser benötigte in den letzten Tagen mit den tiefen Temperaturen und wechselnder Bewölkung länger um, wenn überhaupt, aufzuweichen.
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Lockere Schneeoberfläche am Schattenhang unterhalb des Plattkofels (Foto: Lawinenwarndienst, 10.03.2021) |
Vorschau aufs Wochenende
In den nächsten Tagen geht es turbulent weiter. Am Donnerstag drehte die Strömung vorübergehend auf West. Mit stürmischen Winden gelangten milde Luftmassen nach Südtirol. Zudem schneit es in der Nacht auf Freitag verbreitet oberhalb von ca. 1000 – 1200 m. Am meisten Schnee fällt im Norden, entlang des Alpenhauptkammes. Hier können stellenweise auch 15 cm fallen.
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Neuschneevorhersage bis Freitag, 12.03.2021 7:00 Uhr |
Der Neu- und Triebschnee wird vor allem an Schattenhängen auf einer lockeren, kantig aufgebauten Schneeoberfläche abgelagert. Trieb- und Altschnee können sich zunächst nur schlecht miteinander verbinden und sind somit störanfällig. Hier sind einzelne meist nur kleine spontane Lawinen möglich. Doch auch in den anderen Expositionen sollte der frische Triebschnee berücksichtigt und wenn möglich gemieden werden.
In der Nacht auf Freitag folgt eine Kaltfront und die Temperaturen sinken erneut ab. Lokale Schauer sind überall möglich. Am Sonntag erwartet uns dann bereits die nächste Störung, die für etwas Neuschnee und stürmischen Wind sorgt. Auch zu Beginn der nächsten Woche bleibt es kühl und unbeständig.
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Neuschneevorhersage für die Rieserfernergruppe auf 2313 m |