Der Lawinenwarndienst hat zurzeit nur wenige Rückmeldungen aus dem Gelände, eine aufmerksame Beurteilung der Lawinengefahr vor Ort ist ratsam.
Rückblick
Am Donnerstag, 17. April fielen in hohen Lagen mehr als einen halben Meter Schnee, während es unterhalb 2200 m stark geregnet hat. Betroffen waren vor allem die Ortlergruppe und die Dolomiten. Besonders im Hochgebirge entstanden mit dem teils stürmischen Wind vor allem in Schattenhängen störanfällige Triebschneepakete, während in hohen Lagen die Anfeuchtung der Schneedecke aufgrund des Regens und der hohen Luftfeuchtigkeit vor allem in West, Nord und Osthängen zu spontanen Nassschneelawinen führte. In den von den Schneefällen am stärksten betroffenen Gebieten wurde erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3 erreicht.




Eigentlich wurde mit Abklingen der Niederschläge ein rascher Rückgang der spontanen Nassschneelawinen erwartet. Diese Woche war es nachts allerdings oft bewölkt. Die Schneedecke konnte über Nacht nicht gefrieren, sodass die Gefahr von Nassschneelawinen bereits am Morgen gegeben war.
Aufgrund der milden Temperaturen in der Höhe konnten sich die etwas älteren Triebschneeansammlungen recht schnell stabilisieren. In den am stärksten vom Schneefall betroffenen Gebieten dauerte es etwas länger. Im Laufe der Woche kam es wiederum lokal zu Schneefällen, wodurch diese Gebiete weiterhin vom Triebschneeproblem bestimmt waren.

Die Lawinengefahr ist folglich derzeit mäßig, Stufe 2, und wird vom Triebschnee- und Nassschneeproblem bestimmt. Die Bedingungen für Skitouren im Hochgebirge sind nach wie vor gut; es wird empfohlen, Touren frühzeitig zu beginnen und zu beenden und die frischen Triebschneeansammlungen in der Höhe vorsichtig zu beurteilen.


Vorschau
Heute Abend werden oberhalb von 2.000 m vor allem in den östlichen Landesteilen bis zu 15 cm Neuschnee erwartet. Mit mäßigem bis starkem Wind bilden sich in der Höhe frische, störanfällige Triebschneeansammlungen. Ab morgen sind keine weiteren nennenswerten Schneefälle zu erwarten.
