Infos zur aktuellen Situation

Schönbichl (2452 m), Tesselberg, Pustertal, 24.11.2019 (Quelle: Lawinenwarndienst)

Der Schnee der vergangenen Schneefälle hat sich durch die milden Temperaturen zunehmend verfestigt. Wurde die teils mächtige Schneedecke nicht vom Wind erodiert, finden man meist eine kompakte und homogen aufgebaute Schneedecke. In hohen Lagen findet man lokal in Schattenhängen kantig aufgebaute Schichten, die am ehesten beim Übergang von schneearmen zu schneereichen Bereichen gestört werden können.
Das Schneeprofil welches in der Nähe des Jaufenpasses auf 2050 m durchgeführt wurde, zeigt den durchwegs homogenen und stabilen Aufbau der Schneedecke.

Schneeprofil welches von der Forststation Ratschings am Mittwoch, 27.11.2019 in der Nähe des Jaufenpasses
 durchgeführt wurde.


Unterhalb der Waldgrenze ist der Schnee feucht und relativ warm. Mit der nächtlichen Ausstrahlung hat sich bereits ein teils tragfähiger Harschdeckel gebildet. Im Waldbereich selbst findet man viele umgestürzte Bäume, die ein Weiterkommen auf Wegen und Forststraßen deutlich erschweren.

Umgestürtzte Bäume im Aufstieg zur Tesselberger Alm, 24.11.2019 (Quelle: Lawinenwarndienst)

Weiterhin sind vereinzelt einige Gleitschneelawinen möglich. Die Aktivität hat aber deutlich abgenommen, außerdem haben sich viele Hänge bereits entladen.

Frische Gleitschneelawine im Sailertal (Passeier) im südexponierten Gelände, 26.11.2019. (Quelle: Forststation St. Leonhard)

Vorschau auf die nächsten Tage

Am heutigen Mittwoch bleibt es überall stark bewölkt. Oberhalb von rund 1600 m fällt im ganzen Land etwas Schnee. Mehr als 10 cm sind jedoch kaum zu erwarten. Begleitet werden die Schneefälle von starkem Südwestwind, der vor allem den Neuschnee verfrachtet. Dadurch bilden sich meist kleine aber teils störanfällige Triebschneeansammlungen. Vor allem in Gebieten, wo der Schnee auf Oberflächenreif zu liegen kommt, können die Triebschneepakete schon mit geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden.
Nach Abzug der Störung trocknet es auf und die Temperaturen gehen etwas zurück. In der Nacht zum Freitag dreht die Höhenströmung auf Nordwest und der Wind frischt auf den Bergen wieder auf.  Entlang des Alpenhauptkammes fällt zudem etwas Schnee. Im Süden bleibt es dagegen trocken und sonniger, mit leichten Nordföhn. Mit der Änderung der Windrichtung wird erneut Triebschnee, diesmal überwiegend in den Sektoren Süd bis Südost, gebildet.