Blog und Lawinenreport werden weiterhin regelmäßig aktualisiert

Aufgrund der aktuellen Situation (COVID-19 Pandemie) ist auf Skitouren und Unternehmungen im alpinen Gelände zu verzichten. Jeder Unfall stellt eine zusätzliche Belastung für das Sanitätssystem dar und die gilt es in der jetzigen Situation unbedingt zu vermeiden. 
Der Lawinenreport wird weiterhin veröffentlicht, da er wie der Wetterbericht Teil des Zivilschutzes ist. Er beschreibt die aktuelle Lawinensituation, für jene die beruflich im Gelände unterwegs sein müssen und informiert die Bevölkerung im Falle einer zivilschutzrelevanten Lawinensituation. 

Kurzer Rückblick
Mit den strahlungsreichen Tagen der letzen Woche hat sich die Schneedecke vor allem an Sonnenhängen deutlich zurückgezogen. In Südhängen liegt die Schneegrenze derzeit zwischen 1500m und 2000m , nordseitig zwischen 1400m und 1700m.

Webcambild von Proveis (1420 m) mit Blick Richtung Norden zeigt die hohe Schneegrenze an den Südhängen (Foto 25.03.2020).

In Rein in Taufers (1600 m) mit Blick Richtung Westen auf den Großen Mosstock, sieht es
dagegen noch deutlich winterlicher aus. 

An den meisten  Beobachterstationen liegt zur Zeit etwas mehr Schnee als im Durchschnitt.

Die Messung der Schneehöhe an der Beobachterstation in Rein in Taufers (1600 m) zeigt, dass die momentane Schneehöhe nur leicht über dem Durchschnittswert liegt.  Die rosa Linie zeigt die Messungen dieses Winters, die graue Linie den Mittelwert der letzen 30 Jahre. Die graue Schattierung zeigt die Maximal- und Minimalwerte, welche an dieser Station an den einzelnen Tagen gemessen wurden.

Mit der Kaltfront vom Sonntag sind die Temperaturen im ganzen Land deutlich zurückgegangen und das nicht nur auf den Bergen. Während vergangene Woche die Nullgradgrenze auf über 2700 m lag, liegt sie derzeitig nur mehr auf ca. 1300 m.  Mit der Front wurden die Luftmassen sehr trocken, vielerorts sank der Taupunkt auf den Bergen unterhalb von -20 °C. Zur Erinnerung: Je tiefer der Taupunkt, desto trockener ist die Luft.

Der Temperaturverlauf am Schneemessfeld Schöneben auf 2040 m zeigt den deutlichen Temperaturabfall und den Rückgang der Schneeoberflächentemperatur. 

Die Schneedecke konnte bis in tiefe Lagen tragfähig gefrieren. Seitdem gab es keine Nassschneelawinen mehr. Mit der trockenen Luft reicht auch die durchwegs starke Frühlingssonne nicht mehr aus, um die Schneedecke aufzuweichen.
Momentan besitzt der Lawinenwarndienst wenig Informationen zum Aufbau der Schneedecke.

Tendenz für die nächsten Tage


Es bleibt meist bewölkt. Die Temperaturen steigen etwas an, bleiben aber kühl. Mit dem teils starken Ostwind steigt die Gefahr von trockenen Lawinen in hohen Lagen und im Hochgebirge leicht an. Die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen bleibt weiterhin gering.