Im Hochgebirge führte das Triebschneeproblem zu einem Anstieg der Lawinengefahr, in hohen Lagen das Nassschneeproblem. Nassschneelawinen waren in den vergangenen Tagen verantwortlich für die kritsche Lawinensituation. Die Tourenbedingungen waren ungünstig.
Rückblick
Während am vergangenen Samstag, 12. April die Bedingungen für Skitouren oder Schneeschuhwanderungen noch ausgezeichnet waren, sorgte eine feuchte und milde (die Nullgradgrenze lag bei etwa 3000 m) Südanströmung ab Sonntag für einen allmählichen Anstieg der Lawinengefahr aufgrund des Nassschneeproblems: Am Sonntag erreichte die Lawinengefahr im Tagesverlauf Stufe 3, erheblich in allen Expositionen unterhalb von ca. 2800 m.

Bedeckte Nächte und feuchte Luft führten zu einer raschen Durchnässung der Schneedecke, so dass das Nassschneeproblem ab Montag, 14. April schon in der Früh vorhanden war. Zusätzlich führte Regen zu einem weiteren Festigkeitsverlust innerhalb der Schneedecke und in der Folge gingen viele Nassschneelawinen ab, vor allem in den Expositionen West über Nord bis Ost in einem Höhenbereich zw. 2200 und 2800 m.


Unter der Woche lag die Schneefallgrenze zwischen 2000 und 2500 m: am Dienstag fielen bis zu 20 cm Schnee, der von teils starkem Südwind begleitet wurde.
Mit dem Regen stieg die Lawinengefahr weiter an und erreichte den oberen Bereich der Gefahrenstufe 3 – „erheblich“. Der Wind führte zur Bildung von störungsanfälligem Triebschnee im Hochgebirge, somit war auch das Triebschneeproblem wieder ein Thema.
Die Bestimmung der genauen Menge des Neuschnees ist sehr schwierig: an den automatischen Schneemessfeldern wurde keine Änderung der Schneehöhe registriert, da sie meist unterhalb der Schneefallgrenze in einem Höhenbereich von 2000 bis 2300 m positioniert sind. Nur die höher gelegenen Messfelder, Madritsch in Sulden (2825 m) und Kloangruebes in der Sesvennagruppe (2460 m), konnten Änderungen in der Schneehöhe registrieren. Aufgrund der ungünstigen Wetterverhältnisse wurden kaum Touren durchgeführt und damit haben wir auch sehr wenige Rückmeldungen zur Verifikation aus dem Gelände erhalten.

Seit Mittwochabend sind weitere Niederschläge aufgezogen, die sich in der Nacht auf Donnerstag auf das ganze Land ausgedehnt haben. In den typischen Südstaulagen wie dem Ultental, fiel am meisten Niederschlag, hochalpin kann man in Summe von mehr als einem halben Meter Neuschnee ausgehen.

Der teils stürmische Wind hat hochalpin, v.a. schattseitig frischen Triebschnee gebildet. Aufgrund der teils ungünstigen Unterlage auf der dieser Triebschnee abgelagert wird und der teilweise ergiebigen Schneemengen können sich Lawinen aktuell auch spontan lösen.

Ausblick
Für das Osterwochenende sind keine nennenswerten Niederschläge in Aussicht. Das Wetter bleibt etwas wechselhaft, insgesamt bessert sich die Lawinensituation aber allmählich.

Mit dem Niederschlagsende und der Abkühlung in der Nacht auf Freitag nimmt die spontane Aktivität von nassen Lawinen deutlich ab und die Lawinengefahr sinkt. Damit geht die Lawinengefahr wir bis Morgen allmählich auf Stufe 2, mäßig zurück. Außerdem stabilisieren sich auch die Triebschneepakete im hochalpinen Gelände, sie sind v.a. in den Gebieten mit viel Neuschnee im schattigen Steilgelände ein Thema.