Nach einer recht frischen Woche kehrt auch in der Höhe der Frühling zurück

Kurzer Rückblick

Wurde für Samstag Nachmittag, 5. April, aufgrund des Nassschneeproblems noch Gefahrenstufe 2 (mäßig) prognostiziert, so ging die Lawinengefahr aufgrund eines Temperaturrückganges und das Eintreffen trockener Luftmassen zurück auf gering – Gefahrenstufe 1.

Die wenigen Rückmeldungen aus dem Gelände bestätigten die geringe Lawinengefahr. Pulverschnee war nur noch an windgeschützten Nordhängen zu finden, während man in anderen Expositionen guten Firn genießen konnte. Das Altschneeproblem war nur noch vereinzelt Thema. Kurzum, die Bedingungen für Frühjahrsskitouren waren gut.

Schneebrettlawine, die wahrscheinlich durch den Abbruch eines Seracs bei Melag im oberen Vinschgau ausgelöst wurde. Die große Zusatzbelastung, die für die Auslösung dieser Lawine erforderlich war, bestätigt die gute Stabilität der Schneedecke. (Quelle: Josef Plangger, 07.04.2025)

Böden von Lazaun im Schnalstal. (Foto: Ludwig Gorfer, 08.04.2025)
Schöner Pulverschnee (Recycling-Powder) unterhalb des Rotebenkogls in Melag im oberen Vinschgau. (Foto: Josef Plangger, 06.04.2025)
Der Wind hat seine Spuren hinterlassen, vielfach ist die Schneedecke sehr unterschiedlich und hart. Im Bild das nordexponierte Gelände im Aufstieg auf den Magerstein in der Rieserfernergruppe. (Foto: Lawinenwarndienst Südtirol, 09.04.2025)
Im Tal ist der Frühling schon angekommen, wie hier im Antholzertal. Die nordexponierten Hänge sind dagegen noch tiefwinterlich. Blick vom Magerstein Richtung Süden. (Lawinenwarndienst Südtirol, 09.04.2025)
Aus den Daten des Beobachters von Melag (1915 m Höhe) geht hervor, dass die Schneehöhe (pinke Linie, die graue Linie entspricht dem mehrjährigen Mittelwert) Anfang April sehr schnell abgenommen hat.
In steilen Sonnenhängen liegt oft nur mehr wenig Schnee, wie hier im Pflerschtal. Im windgeschützten, steilen schattigen Gelände kann man dagegen teilweise Schwünge im schönen Pulverschnee machen, wie z. B. hier in der Lotterscharte in Ladurns. (Foto: Lawinenwarndienst Südtirol, 11.04.2025).

Gestern stieg die Nullgradgrenze wieder auf über 3.000 m, und die Lawinengefahr stieg aufgrund des Nassschneeproblems am Nachmittag wieder auf mäßig – Stufe 2.

Schneeprofil, das in der westlichen Rieserfernergruppe auf 2852 m unterhalb des Magersteins bei Rein in Taufers gegraben wurde. Die Schneedecke war recht stabil. Bei der Durchführung des ECT konnten zwar Brüche ausgelöst werden, diese konnten sich jedoch nicht fortpflanzen: Das Altschneeproblem war nicht mehr feststellbar. An der Oberfläche befindet sich eine Schicht aus kantigen Kristallen und lockerem Graupel. Diese kann zu einer Schwachschicht werden, wenn sie beim nächsten Schneefall von einem gebundenen Schneebrett bedeckt wird. (Quelle: Forststation Sand in Taufers, 09.04.2025)

Vorschau

Am Wochenendes wird die Nullgradgrenze auf mehr oder weniger 3000 m bleiben: Es gilt das Nassschneeproblem im Tagesverlauf zu beachten. Es wird also empfohlen, Skitouren früh zu beginnen und zu beenden. Die Nacht von Samstag auf Sonntag wird bewölkt. Zudem treffen am Sonntag zunehmend feuchte Luftmassen aus dem Süden ein: Die Gefahr von Nassschneelawinen wird am Sonntag ansteigen.

Ab Sonntag bringt eine Südstau Schneefall in die Provinz: Derzeit werden in den typischen Südstaulagen bis zu 40 cm Neuschnee erwartet, wobei die Modellvorhersagen noch mit großer Unsicherheit behaftet sind.

Aktuelle Informationen gibt es wie immer auf lawinen.report.

Neuschneevorhersage für das Ultental auf 2103 m (Quelle: Geosphäre Österreich)