Triebschnee und schwacher Altschnee erfordern eine gewisse Vorsicht!

Kurzer Rückblick

Die Schneefälle in der letzten Woche in Kombination mit starkem bis stürmischem Wind, führten zu erheblicher Lawinengefahr. Die Lawinengefahr wurde vor allem vom Triebschnee- und Altschneeproblem bestimmt, dies besonders in den westlichen Landesteilen und am Alpenhauptkamm.

Uns haben zahlreiche Rückmeldungen über Setzungsgeräusche (Whumm- Geräusche), Risse in der Schneedecke und fernausgelöste Lawinen aus dem Gelände erreicht, die die kritische Lawinensituation bestätigten. Außerdem wurden auch viele Lawinenauslösungen im schwachen Altschnee gemeldet.

Große Schneebrettlawinen im vergletscherten Gelände unterhalb des Turnerkamps (3420 m) am Zillertaler Alpenhauptkamm im Ahrntal. (Foto: Pierpaolo Macconi, 10.01.2025)
Auch am Gr. Löffler (3379 m) im Ahrntal wurde auf gleicher Höhe (ca. 3000 m) im vergletscherten Gelände eine große Schneebrettlawine rückgemeldet. (Foto: https://klausberg.it-wms.com/, 10.01.2025)
Eine ganz ähnliche, wiederum große Lawine wurde auch im südostexponierten Gelände in der Nähe des Gr. Möselers in der Nähe des Neves Stausees gesichtet. Auch hier liegt der Anbruchbereich auf Gletscherflächen. (Foto: Erich Egger, 11.01.2025)
Schneebrettlawine bei der Staudenbergspitze (Ridnaun), die wie so viele rückgemeldete Lawinen im schattigen Gelände in hohen Lagen (2000 m – 3000 m) bis zum schwachen Altschnee durchgebrochen sind. (Foto: Daniel Wurzer, 12.01.2025)

In den letzten Tagen wurden die Rückmeldungen über Alarmzeichen seltener, das bestätigt die allmähliche Besserung des Altschneeproblems. Die Schwachschichten im Altschnee sind in der Schneedecke aber weiterhin vorhanden und müssen in der Tourenplanung bedacht werden. Außerdem können Lawinen im Triebschnee ausgelöst werden und in der Folge aufgrund der schwachen Schneedeckenbasis die gesamte Schneedecke mitreißen.

Ausblick

Heute, am 15. Jänner bringen leichte Schneefälle am Alpenhauptkamm ein paar cm Neuschnee, auf den Bergen des Ahrntals sind bis zu 10 cm möglich. Der Schneefall ist von starkem Nordwind begleitet, damit bildet sich vor allem im schattigen Gelände störungsanfällige Triebschneeansammlungen.

Starker Wind mit Schneeverfrachtungen führten heute zu ungemütlichen Bedingungen, allgemein liegt in den Dolomiten nur wenig Schnee. (Foto: Forststation Stern, 15.01.2025)

Ab morgen Donnerstag bringt Hochdruckeinfluss sonniges und ruhiges Wetter, damit wird sich auch der Triebschnee langsam verfestigen. Das Altschneeproblem bleibt aber weiterhin bestehen und muss beachtet werden.

Neuschneeprognose von Mittwoch 15.01.2025 01:00 Uhr bis Donnerstag 16.01.2025 01.00 Uhr.

Die Mittelfristprognosen zeigen aktuell bis Ende Jänner keine nennenswerten Schneefälle.

Mittelfristprognose der Neuschneesumme für das hintere Ahrntal auf 2233 m. (Quelle: Geosphere Austria)