Großteils günstige Lawinensituation

Analyse der aktuellen Situation

In einem Großteil des Landes herrschen derzeit fast schon frühlingshafte Verhältnisse. Die letzten Niederschläge ereigneten sich Mitte letzter Woche am Alpenhauptkamm und brachten in etwa zehn Zentimeter Neuschnee.

Der wenige Neuschnee bzw. Triebschnee hat sich zum Teil auf eine ungünstige Oberfläche abgesetzt:

  • in Schattenhängen in der Höhe teilweise auf eine Oberfläche aus kantig aufgebauten Kristallen (kurzfristiges Triebschneeproblem)
  • in Sonnenhängen teilweise auf eine dünne Schmelzharschkruste unter der sich zum Teil eine kantig aufgebaute Schwachschicht bilden konnte (Altschneeproblem).

Allerdings waren abseits des Alpenhauptkamms die Neuschneemengen meist zu gering, als dass sich ein ausgeprägtes Altschneeproblem hätte bilden können. Ganz kann das Altschneeproblem im hinteren Ahrntal in der Höhe nicht aus dem Auge gelassen werden.

Die milden Temperaturen der letzten Tage – die Nullgradgrenze lag teilweise bei 3000 m – begünstigten eine gute Stabilisierung der Schneedecke und führten somit zu einer Großteils günstigen Lawinensituation. Anfangs führten die milden Temperaturen allerdings zu erhöhter Locker- und Gleitschneeaktivität. Die Lawinen blieben aber meist klein.

Kleine Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen in Rein in Taufers (Foto: Florian Leitner, 30.01.2024)
Lockerschneelawinen am Zillertaler Alpenhauptkamm vom 29.01.2024 (Foto: https://klausberg.it-wms.com/ )
Vorhersage der Gefahrenstufen für Südtirol für Mittwoch, den 31.01. Fast im ganzen Land wird die Gefahrenstufe 1, schwach, erwartet, während im oberen Ahrntal die Gefahrenstufe 2, mäßig, erwartet wird.

Die Schneedecke ist im Allgemeinen stabil, oft aber stark vom Wind beeinflusst und besonders an Sonnenhängen mit einer oft tragfähigen Kruste bedeckt. Triebschneeansammlungen sind nur noch vereinzelt störanfällig, vor allem in kammnahen Gebieten in der Höhe.

Schneedecke mit einer oberflächlichen Kruste bei den „Wänden“ im Ultental (Foto: Robert Kofler, 27.01.2024)
Vom Wind stark beeinflusste Schneeoberfläche unterhalb des Upikops, Matscher Tal (Foto: Edmund Messner, 29.01.2024)

Regelungen für das Skitourengehen auf der Piste

Es gibt immer mehr Skigebiete, in denen die Liftbetreiber dem Skitourengehen auf der Piste positiv gegenüberstehen und sogar eigene Aufstiegstrassen anlegen bzw. das Aufsteigen mit Fellen nach der Schließung des Skigebiets erlauben. Um allen interessierten Skitourengeher:innen einen Überblick über die lokalen Regelungen in Südtirols Skigebieten zu geben, hat der Alpenverein Südtirol eine eigene Seite eingerichtet.

Damit die Liftbetreiber auch in Zukunft das Skitourengehen auf der Piste erlauben, werden die Skitourengeher:innen gebeten, die Hinweise „Skitouren auf der Piste – Sicher&Fair“ zu beachten und sich an die örtlichen Vorschriften der einzelnen Skigebiete zu halten.