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Traumhaftes Wetter am Gipfelplateau des Großen Tartscherkopfs mit Blick Richtung Ortler. (Foto: Ludwig Gorfer, 14.02.2023) |
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Oft besteht die schwache Basis aus massiv kantig aufgebauten Becherkristallen. (Foto: Lawinenwarndienst Südtirol, 15.02.2022) |
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Perfekter Firn an Südhängen in den westlichen Pfunderer Bergen. (Foto: Florian Leitner, 15.04.2023) |
In den kommenden Tagen, kühlt es zwar etwas ab, jedoch nimmt die Luftfeuchtigkeit wieder zu. Auch die nächtliche Ausstrahlung ist gebietsweise eingeschränkt. Dadurch ist die Schneeoberfläche bereits am Morgen nicht völlig gefroren und kann somit trotz tieferen Temperaturen und geringerer Sonneneinstrahlung aufweichen.
Noch einige Bilder und Grafiken zur allgemeinen Schneelage: Ausgenommen von einigen Gebieten im Nordosten, liegt in Südtirol aktuell meist deutlich weniger Schnee als im Durchschnitt.
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Unterdurchschnittliche Schneehöhen meldet unser Beobachter in Pens, Sarntal. |
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Abgeblasene Rücken und Kämme, kein seltenes Bild nach dem Sturmereignis vom 05.02.2023. Allgemein liegt sehr wenig Schnee für Mitte Februar. (Foto: Josef Hilpold, 13.02.2023) |
Blicken wir noch kurz auf die Lawinenunfälle und Lawinenmeldungen, die uns in der letzten Woche erreichten.
08.02.2023 – Kitzkogel, Moos in Passeier
Fünf Skitourengeher befanden sich im Aufstieg Richtung Kitzkogel im Hinteren Passeiertal, als sich in einem Steilhang unterhalb der sogenannten Wasserfalle auf ca. 2650 m eine Schneebrettlawine löste. Die Lawine riss drei Skitourengeher ca. 50 m mit. Zwei Personen wurden teilverschüttet, die dritte Person zog den Airbag und blieb an der Oberfläche. Die Verschütteten konnten durch die Kameraden rasch aus den Schneemassen befreit werden und blieben unverletzt. Die Gruppe fuhr selbstständig ins Tal ab, wo sie sogleich den Lawinenunfall meldeten, um keinen unnötigen Rettungseinsatz zu verursachen.
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Unfalllawine unterhalb des Kitzkogel. (Foto: Forststation St. Leonhard, 09.02.2023) |
Die Forststation St. Leonhard, führte am Folgetag eine Schneedeckenuntersuchung an der Unfalllawine durch. Vor allem im oberen Bereich der Lawine fand man einen harten Winddeckel, der durch den stürmischen Wind am Wochenende zuvor entstanden war. Wir gehen davon aus, dass die Lawine zunächst in der kantigen lockeren Schicht unterhalb der oberen Schmelzharschkruste anbrach und in der Folge zum Teil bis zur bodennahen lockeren Schicht aus Becherkristallen durchgebrochen ist.
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Schneeprofil an der Unfalllawine vom 08.02.2023. |
Mit dieser Lawine ist die Anzahl der Unfalllawinen in Südtirol für die Saison 2022/23 auf 12 gestiegen.
12.02.2023 – Lawinenmeldung, Windtal, Ahrntal
Weiters erhielten wir am 12.02.2023 eine Meldung von einem zunächst vermuteten Lawinenunfall. Zwei Skitourengeher fanden bei der Abfahrt durch das Windtal im hinteren Ahrntal eine Lawine vor, in die eine Spur hineinführte, aber nicht heraus. Sie begannen mit der LVS-Suche und entdeckten ein Signal. Daraufhin alarmierten sie die Bergrettung. Die Bergrettung Ahrntal suchte mit dem Hubschrauber den Lawinenkegel ab und fand an zwei Orten ein schwaches Signal. Weitere Bergretter wurden zur Lawine geflogen und suchten den Lawinenkegel ab, fanden aber nur zeitweise ein Signal, das sich immer wieder verlor. Nachdem die Bergretter den Lawinenkegel mehrfach mittels LVS, Sonden und Suchhunden absuchten und nichts gefunden hatten, wurde der Einsatz am späten Nachmittag beendet.