Mit Neuschnee und Wind steigt die Lawinengefahr im Hochgebirge an.
Der mäßige bis starke Wind weht zu Beginn des Niederschlages aus südlichen Richtungen und dreht am Freitag tagsüber auf nördliche Richtungen. Damit kann der lockere Neuschnee im Hochgebirge gut verfrachtet werden und besonders auf jetzt schon schneebedecktem Untergrund gefährlichen Triebschnee bilden. Gefahrenstellen findet man vor allem im steilen, kammnahen, hochalpinen Gelände. Es gilt auch die mögliche Mitreiß- und Absturzgefahr zu beachten. Nach den Niederschlägen muss man kurzfristig aufgrund von Sonnenstrahlung auf mögliche Lockerschneelawinen achten.
Wetterentwicklung:
Ein Italientief und eine Kaltfront aus Nordwest bringen in der Nacht auf Freitag und bis Freitagnachmittag einiges an Neuschnee. Heute, Donnerstagabend fällt zunächst nur oberhalb von etwa 2200 m Schnee, morgen Freitag sinkt sie dann mit Eintreffen der Kaltluft von 2000 m allmählich auf 1500 m ab, im Norden des Landes auch noch deutlich tiefer.
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Neuschneeprognose: auf den Bergen fallen oberhalb von 2000 m verbreitet zwischen 15 und 30 cm Schnee, lokal kann man auch einen knappen halben Meter nicht ausschließen. |
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Neuschneeprognose für die nächsten zwei Wochen. Nach den Niederschlägen von morgen ist bis Mitte nächster Woche keine Niederschlag zu erwarten. |
Aktuelle Lage:
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Das hintere Martelltal mit Blick auf die Zufallspitzen und Cevedale. Nur in hohen Lagen und im Hochgebirge liegt schon Schnee. Die Schneedecke ist aber selten zusammenhängend. (Foto: foto-webcam.eu , 03.11.2022) |
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Ein ähnliches Bild aus der Rieserfernergruppe. Hochalpin liegt vor allem auf vergletscherten Flächen etwas Schnee. (Foto: foto-webcam.eu , 02.11.2022) |
Rückblick:
Der vergangene Oktober war deutlich zu warm, die Temperaturen lagen an den Stationen im Tal zwei bis drei Grad über dem langjährigen Mittel. Auch größere Niederschlagsereignisse sind ausgeblieben, es hat 40 % weniger geregnet wie normal.