Der erste Wintereinbruch bis in höhere Täler ist geschafft. Ein weißes Erwachen gab es heute in vielen Ortschaften über 1200 m Höhe. Grund dafür war ein Tiefdruckgebiet mit dazugehöriger Kaltfront. Es lohnt sich, das etwas genauer anzuschauen:
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Die Schneehöhen in und um Südtirol, Stand 2.November 2021. Auf 2000 m liegen meist zwischen 20 und 30 cm Schnee. |
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Im Bild die Niederschlagssummen der vergangenen 24 Stunden. Verbreitet fielen 20 bis 40 mm Niederschlag, zum Teil auch etwas mehr. |
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Frisch verschneiter und tiefwinterlicher Blick vom Piz Chavalatsch Richtung Ortler. Auf dem Gipfel des Ortlers sind Schneefahnen sichtbar. (Foto: foto-webcam.eu, 02.11.2021) |
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Ein ähnliches Bild auch auf Meran 2000, Neuschnee, blauer Himmel und ein paar harmlose Wolken. (Foto: www.meran2000.com, 02.11.2021) |
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Auch in Welsberg im Pustertal auf 1090 m gab es eine dünne Schneedecke. (Foto: webcams.kronplatz.com, 02.11.2021) |
Rückmeldungen aus dem Gelände haben wir im Moment noch keine. Im Großteil des Landes war dies der erste Schneefall, aus lawinentechnischer Sicht ist die Situation deshalb noch entspannt. Nur im Hochgebirge, wo sich mitunter schon größere Triebschneepakete bilden konnten gilt es die Lawinengefahr zu bedenken, besonders dort wo dieser Schnee schon auf eine vorhandene Schneedecke gefallen ist.
Ausblick
Morgen bringt ein weiteres Tiefdruckgebiet neuerlichen ergiebigen Schneefall. Die Schneefallgrenze liegt je nach Niederschlagsintensität zwischen 1000 m und 1500 m. In der Nacht auf Donnerstag werden die Niederschläge allmählich schwächer und seltener. In Summe sind in den typischen Südstaulagen bis zu 50 cm Neuschnee möglich. Dabei weht oft starker Südwind, der in der Höhe kritischen Triebschnee bildet.
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Die Neuschneeprognose des kommenden Schneefallereignisses. Die aktuellsten Neuschneeprognosen findet ihr hier: https://lawinen.report/weather/map/new-snow |
Ab Freitag wird es recht sonnig und in der Höhe auch Tag für Tag milder. Am Sonntag erreicht die Nullgradgrenze voraussichtlich wieder die 3000 m Marke.
Für die Lawinensituation heißt das nordseitig und hochalpin besonders den frischen Triebschnee beachten, sonnseitig können sich in den neuschneereichen Gebieten aus extrem steilen und felsdurchsetzten Hängen auch spontane Lockerschneelawinen lösen. Aus steilen Wiesen sind auch Gleitschneelawinen möglich.