Neuer Schneefall auf den Bergen

Eine schnell durchziehende Kaltfront hat auf Südtirols Bergen etwas Neuschnee gebracht, teilweise hat es auch bis in höher gelegene Täler herabgeschneit. Die Niederschlagsmengen sind mit wenigen Millimetern (1 mm = 1 l/m²) gering ausgefallen. Am meisten Niederschlag hat es in den östlichen Dolomiten und am zentralen und östlichen Alpenhauptkamm gegeben, dort sind zum Teil bis zu 20 cm Schnee gefallen. In den restlichen Gebieten kann man von zwei bis fünf Zentimetern ausgehen.

24 h Niederschlagssumme

Auf Südtirols Bergen ändert dieser Schneefall die Lawinensituation nicht wesentlich. Die Südhänge waren häufig wieder aper, jetzt sind sie von wenigen Zentimetern Schnee bedeckt. Der Schnee der herbstlichen Schneefälle ist hauptsächlich noch hochalpin zu finden, im nordexponierten, schattigen Gelände oder auf Gletscherflächen. Hier ist der frisch gefallene Schnee stark vom Wind, der die Störung begleitet hat, verfrachtet worden. Damit kann man lokal von frischem Triebschnee ausgehen, der für Alpinisten und Wintersportler eine Gefahr darstellen kann. Dieser Triebschnee ist gut erkennbar aber spröde und sollte deshalb vermieden werden. Bei einer Lawinenauslösung ist die Mitreiß- und Absturzgefahr oft höher als die Verschüttungsgefahr und darf nicht unterschätzt werden.

Die Nordseite des Sellastockes ist von einer dünnen Neuschneedecke überzogen.

Für das kommende Wochenende ist sehr sonniges Wetter prognostiziert mit steigenden Temperaturen, am Sonntag liegt die Nullgradgrenze voraussichtlich bei rund 3300 m. Der Wind lässt nach. Die aktuellsten Wetterprognosen findet man hier!

Diese schnellen Wetteränderungen führen zu raschen Änderungen auf und in der Schneedecke, mit Schmelz- und Wiedergefrierprozessen, Reifbildung, Krusten usw. All das sind Entwicklungen die nicht nur die aktuelle Schneedeckenstabilität beschreiben, sondern, und das ist viel wichtiger, sie sind entscheidend für den gesamten kommenden Winter. 

Zur Zeit können auf den Bergen aufgrund der aktuellen Situation gefährliche Fallen lauern. So können zum Beispiel auf Gletschern tiefe Spalten von Schnee verdeckt sein. Vereiste Oberflächen können gefährlich sein aber auch sehr harter, windgepresster Schnee, der im Steilgelände zum Teil Steigeisen verlangt damit er begangen werden kann.

Ein nächster Blogeintrag wird bei einer deutlicher Änderung der Schnee- und Lawinensituation erfolgen.