Die Kaltfront, welche Südtirol am Ostermontag überquerte, sorgte für eine vorübergehende Abkühlung bei teils kräftigem Nordwind. Auf 3000 m sanken die Temperaturen am Dienstag sogar unter -10 °C und auch auf 2000 m verzeichneten unsere Wetterstationen leichte Minusgrade.
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Messwerte an der Windstation Raujoch 2926m zeigt den deutlichen Temperaturrückgang und das Einsetzen des Nordföhns in der Nacht auf Dienstag. |
Doch schon in den nächsten Tagen klettern die Temperaturen wieder auf frühsommerliche Werte und das nicht nur in den Tälern.
Durch das abwechselnde Aufweichen und Wiedergefrieren werden die Schneekristalle zunehmend in Schmelzformen umgewandelt, während sich oberflächennah bei genügend starker nächtlicher Ausstrahlung Schmelzharsch- und Eiskrusten bilden.
Wurde die Schneedecke bereits einmal bis zum Boden durchfeuchtet und dann wiedergefroren, so ist die Wahrscheinlichkeit von großen Nassschneelawinen erfahrungsgemäß bei einem neuerlichen Wassereintrag nicht mehr so ausgeprägt. Während viele Sonnenhänge unterhalb von 2800 m diesen Zyklus bereits mehrfach durchlaufen haben, wurde die Schneedecke in Schattenhängen oberhalb von 2400 m und im Hochgebirge noch nicht durchfeuchtet. Erst eine deutliche Erwärmung oder ein Wassereintrag durch Regen kann hier zu einer Aktivierung der Nassschneeaktivität führen.
Trotz der frühsommerlichen Temperaturen sind die Berge im ganzen Land noch in weiß gehüllt. An den meisten Stationen liegt zwischen 30 bis 120 cm Schnee. Am meisten Schnee messen wir derzeit am Schneemessfeld Teufelsegg in Schnals auf 3035 m mit 229 cm. Bei den aktuellen Verhältnissen mit ungetrübter Sonnenstrahlung und den milden Temperaturen, kann die Schneehöhe bereits an einem Tag um bis zu 6 cm zurückgehen, insbesondere an Sonnenhängen.
Gleichzeitig enthüllt der schmelzende Schnee mancherorts dabei die leuchtenden Farben des Frühlings.
Gleichzeitig enthüllt der schmelzende Schnee mancherorts dabei die leuchtenden Farben des Frühlings.