Nach einer längeren schneefreien Periode gab es diese Woche in ganz Südtirol einiges an Schnee und dies nicht nur auf den Bergen. Gebietsweise fielen von Montagabend (02.03.2020) bis Freitagmorgen (06.03.2020) zwischen 30 bis 50 cm, lokal auch bis zu 60 cm. Am meisten Schnee gab es dabei in den südlichen Dolomiten, der Zone Ulten Passeier und den nördlichen Sarntaleralpen. Deutlich weniger Schnee fiel dagegen im oberen Vinschgau und im oberen Pustertal, hier schneite es 10 bis 20 cm.
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Kleines Schneebrett welches bei der Pistenpräparierung losgebrochen ist. (Foto: 02.03.2020) |
Der Neuschnee kam auf einer inhomogenen Altschneedecke zu liegen: teilweise auf weichen Schichten, teils auf harten, eisigen Krusten oder auch auf aperen oder winderodierten Stellen.
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Schneedeckenuntersuchungen im Gebiet Obereggen mit Unterstützung der örtlichen Lawinenkommission. (Foto: 02.03.2020) |
Begleitet wurden die Schneefälle stets von starken bis stürmischen Winden aus wechselnden Richtungen. Auf den Bergen wurden gebietsweise Windspitzen über 100 km/h gemessen. Zur Erinnerung, bereits 15 km/h reichen aus, um lockeren Neuschnee zu verfrachten.
Es entstanden somit an allen Expositionen Triebschneeansammlungen. Oberhalb der Waldgrenze ist der Windeinfluss deutlich erkennbar und Kammbereiche sowie Geländekanten sind häufig abgeblasen.
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Schneeverwehungen und abgeblasene Geländekante im hinteren Martelltal. (Foto: 05.03.2020) |
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Besichtigung der Rennstrecke des Marmotta Rennens, welches leider abgesagt werden musste. (Foto: 05.03.2020) |
In windgeschützten Hängen findet man aber sehr guten Pulverschnee. In Südhängen unterhalb von ca. 2200 m ist die Schneeoberfläche durch die Sonneneinstrahlung feucht und nach einer klaren Nacht besitzt sie auch eine oberflächliche Kruste.
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Spuren durch besten Pulverschnee im hinteren Passeiertal. (Foto: 03.04.2020) |
Ausblick aufs Wochenende
Während es am Samstag am Alpenhauptkamm noch bewölkt ist und die ein oder andere Schneeflocke vom Himmel fällt, verspricht der Sonntag überwiegend sonnige Verhältnisse. Die Temperaturen bleiben in hohen Lagen weiterhin unterhalb von Null Grad mit teils starkem Wind aus nördlicher Richtung.
Aus lawinentechnischer Sicht gilt es vor allem die frischen und älteren Triebschneeansammlungen in hohen Lagen und im Hochgebirge zu beachten. Mit dem ruhigeren Wetter nimmt die Gefahr von trockenen Lawinen in den nächsten Tagen weiter ab, ein paar kleinere Lockerschneelawinen sind weiterhin möglich.