Schnell fortschreitende Schneeschmelze

Der vergangene Mai geht als ungewöhnlich kühl in die Wettergeschichte ein. Die Temperaturen lagen dabei 2.5 bis 3°C unter dem langjährigen Mittel. Außergewöhnlich waren auch die Niederschlagsmengen, die 30 bis 60% über dem Durchschnitt lagen. Diese Kombination führte dazu, dass auf den Bergen noch einiges an Schnee dazugekommen ist.

Schneehöhe und Niederschlag an der Station Madritsch in Sulden. Die maximale Schneehöhe des Winters wurde Ende Mai erreicht.

Seit Ende Mai steigen die Temperaturen aber an und in Kombination mit der hochstehenden Sonne und den langen Tagen geht es dem Schnee jetzt an den Kragen. In den letzten vier bis fünf Tagen sind an den Schneemessfeldern verbreitet 30 bis 40 cm Schnee geschmolzen.

Messwerte der Station Merbalm in Prettau. Ganz oben sieht man den
schnellen Rückgang der Schneehöhe, in den zwei Grafiken darunter
Windgeschwindigkeit und Windrichtung. In der vorletzten Grafik ist der
deutliche Temperaturanstieg ersichtlich, in der untersten Grafik die Globalstrahlung.

 Die Schneeschmelze macht sich auch in erhöhten Abflusswerten der Bäche deutlich bemerkbar.

Pegelstand an der Pegelstation der Ahr in St. Georgen bei Bruneck.

Auf den Bergen sind die Bedingungen hochalpin nach klaren Nächten sehr gut. Tagsüber muss man mit einem Anstieg der Lawinengefahr aufgrund des Nassschneeproblems rechnen.
Nordseitig muss man die Ski zum Teil noch immer nicht all zu weit tragen. In hohen und sonnenexponierten Lagen dagegen zieht sich die zusammenhängende Schneedecke immer weiter zurück.

Blick vom Geltalferner zum Schneebigen Nock, 3358 m (ganz links) und Magerstein, 3273 m (ganz rechts). (Erich Egger, 01.06.2019).
Nicht mehr zusammenhängende Schneedecke im sonnenexponierten Gelände unterhalb des Gipfels des Terner Jöchls, 2405 m. (Herta Pernthaler, 03.06.2019).

Blick aus dem Weltall auf das hintere Schnalstal. Hochalpin liegt noch sehr viel Schnee, in tieferen Lagen liegt Schnee noch auf den Skipisten oder in Form von Lawinenablagerungen. Im Tal herrscht dagegen schon sattes Grün vor. (Quelle: Copernicus, Sentinel Hub, https://www.sentinel-hub.com/, 01.06.2019)

Auch deutlich unterhalb der Waldgrenze trifft man auf Schneefelder und Lawinenablagerungen, die in ungünstigen Fällen aufgrund der Ausrutschgefahr auch eine Gefahr darstellen können. (Lanebach oberhalb Gais, 26.05.2019).

Schneeräumung kurz vor der Passhöhe des Timmelsjochs (Stefan Ennemoser, 25.05.2019).
Murmeltiere freuen sich über die Schneeschmelze und genießen die Sonne. (Jürgen Ortler, 03.06.2019).

In Prettau sind die Spuren der Lawine von Anfang Februar noch deutlich zu sehen. (Klaus Brugger, 02.06.2019).

Allen, die ihre Ski immer noch nicht wegpacken wünschen wir noch schöne Touren. Plätzwiese, Prags. (26.05.2019).