Hochgebirge noch winterlich

Die Kaltfront vom vergangenen Wochenende brachte vor allem im Südosten des Landes und im Ultental einiges an Neuschnee. Im restlichen Land kamen bis Sonntagvormittag nur wenige cm zusammen.

Station Wasserfalleralm in Ratschings (1907 m) klar ersichtlich ist das
Eintreffen der Kaltfront in der Nacht auf Sonntag: Anstieg der
Schneehöhe durch Schneefall, Zunahme der Windgeschwindigkeit, Änderung
der
Windrichtung und Rückgang der Temperatur.

An der Station Obereggen (2125 m) wurden beispielsweise 70 cm gemessen und auf der Seiser Alm (2055 m) 45 cm.  Nur knapp 5 cm fielen dagegen bei der Grünbodenhütte im Passeiertal (2015 m) und auf der Stutzenalm in Pfunders (2050 m). Die Schneefallgrenze variierte mit der Niederschlagsintensität und lag zwischen 500 m und 1000 m.

Aufsummierter Niederschlag (mm) von Samstag 04.05.2019 bis Montag 06.05.2019.

Begleitet wurden die Schneefälle von starkem Wind aus nördlicher Richtung. Auf den Bergen wurden Windböen von bis zu 100 km/h registriert. Der Wind verfrachtete den Schnee intensiv und führte zur Bildung von Triebschneeansammlungen an allen Expositionen. Vor allem hochalpin konnte sich der Triebschnee noch nicht immer ausreichend mit der Altschneedecke verbinden ist dadurch
noch auslösbar.

 

Windbeeinflusste Oberfläche in den Dolomiten am Col Torron (Foto: 07.05.2019).

Am Alpenhauptkamm findet man im oberen Teil der Schneedecke oberhalb von rund 2800 m eine kantig
aufgebaute Schwachschicht, in der ganz vereinzelt Schneebretter ausgelöst werden können.
Die gesamte Schneedecke ist bis in hohe Lagen schon wieder durchfeuchtet. Aufgrund weniger Rückmeldungen aus dem Gelände muss die
Lawinensituation vor Ort besonders vorsichtig
beurteilt werden.

Ausblick

In der Nacht auf Donnerstag kommt mit einer schwachen Kaltfront erneut oberhalb von ca. 1300 m etwas Neuschnee dazu. Dort wo mehr Schnee fällt nimmt die Gefahr von trockenen Lawinen zu. Der Wind dreht dabei kurz auf Südwest und wird stärker, wodurch neue Triebschneeansammlungen gebildet werden. Am Freitag, dem ersten Schönwettertag gilt Vorsicht und Zurückhaltung.

Winterliche Verhältnisse unterhalb des Magersteins (3273 m). Auf dem Gletscher gab es um die 40 cm Neuschnee, die Schneeoberfläche war leicht vom Wind beeinflusst. (Foto: Matthias Walcher, 06.05.2019).

Am Wochenende stellt sich wechselhaftes Wetter mit niedrigeren Temperaturen und Niederschlägen ein. Genauere Informationen zum Wochenende gib es in einen neuen Blogeintrag am Freitag.