Neuschnee, Wind und sonniges Wochenende: aufpassen!

Rückblick

Die Schneefälle der letzten Tage brachten in weiten Teilen des Landes Neuschnee. Dabei meldeten unsere Beobachter im Norden des Landes heute morgen zum Teil über 30 cm Neuschnee (Kasern 34 cm, Melag 34 cm, Rein in Taufers 30 cm, Pfelders 30 cm, Pens 17 cm). In den Dolomiten und in den südlichen Landesteilen fiel deutlich weniger Schnee, teilweise gar keiner. Die Schneefallgrenze lag dabei zwischen 700 und 1200 m.

Vorboten der aufzeihende Warmfront am Donnerstag Mittag im Ridnauntal (14.03.2009)

Auch am heutigen Freitag kam im Norden noch einiges an Neuschnee dazu. Die aktuellste Neuschneeprognose findet sich auf unserer Homepage. Durch das Eintreffen der Warmfront stieg die Schneefallgrenze im Laufe des Tages lokal bis auf 2000 m an. Die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen nimmt dadurch zu.
Vorhergesagte Schneemenge mit Setzung bis Freitag 2019-03-15 19:00 

Begleitet wurden die Schneefälle von starkem Nordwestwind, was zur Entstehung neuer störanfälliger Triebschneeansammlungen führte. Diese sind im Norden zum Teil mächtig, anderswo aber eher klein.

Windmessungen der automatischen Wetterstation Raujoch im Passeiertal.
Starker bis stürmischer Wind auf den Bergen bildet neue Triebschneeansammlungen, vor allem in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten sowie an sehr steilen Schattenhängen.

Allgemein kam der Schnee auf einer recht günstigen Altschneedecke zu liegen. Rückmeldungen aus dem Gelände bestätigen, dass lokal auch Graupel als mögliche Schwachschicht in Frage kommen kann.

Ausblick aufs Wochenende

Gefährlicher erster sonniger Tag nach einem kräftigen Schneefallereignis, und das genau an einem Wochenende! Es steht uns eine unfallträchtige Kombination aus verschiedenen Faktoren bevor: viel Neuschnee, starker Wind, deutlicher Temperaturanstieg (Nullgradgrenze auf 3000 m) und Sonnenschein.
Für Wintersportler gilt es vormittags vor allem die frischen Triebschneeansammlungen zu beachten, die leicht auszulösen sind. Im Tagesverlauf führt die markante Erwärmung und die Sonneneinstrahlung zu einem Anstieg der Gefahr von spontanen, feuchten Lockerschnee- und Schneebrettlawinen. Dies vor allem aus steilem, sonnenexponiertem und felsdurchsetztem Gelände. Lawinen können in den neuschneereichen Gebieten groß werden. Auf eine gute zeitliche Planung der Touren ist zu achten, defensives Verhalten und Zurückhaltung werden empfohlen.