Heterogene Schneedeckensituation

Rückblick auf den meteorologischen Winter

Mit 01. März endete der meteorologische Winter. Schneetechnisch war der Winter von starken Gegensätzen geprägt. Während in den nördlichen Landesteilen überdurchschnittliche Schneemengen registriert wurden, blieb, bis auf das Ereignis Anfang Februar, der Süden meist trocken. Dies bestätigen z.B. auch die Messungen an den Beobachterstationen in Prettau und in Obereggen.
Die stabile Hochdruckwetterlage und die damit verbundenen hohen Temperaturen im Februar sorgten für einen raschen Rückgang der Schneehöhen auf durchschnittliches bis unterdurchschnittliches Niveau.

Verlauf der Schneehöhe an den Beobachterstationen Prettau und Obereggen über den Winter 2018/19. Die dicke blaue Linie zeigt die täglich gemessene Schneehöhe. Das langjährige Mittel markiert die dünne blaue Linie. Maxima und Minima wird durch den grauen Bereich begrenzt.

Rückblick auf die vergangene Woche

In der vergangenen Woche wurde uns kein Lawinenereignis gemeldet. Am Wochenende ging die Gefahr vor allem von kleineren Nassschneelawinen aus, die durch die tageszeitliche Erwärmung entstehen konnten. Der starke Temperaturanstieg im Tagesverlauf zeigte sich z.B. auch auf der 2006 m hoch gelegenen Station im Ahrntal (rote Linie: Lufttemperatur, graue Linie: Schneeoberflächentemperatur, blaue Linie: Taupunkt).
Firntouren waren bereits im steilen südexponierten Gelände möglich. 
Stationsmessungen an der Merbalm in Prettau auf 2006 m. HS (Schneehöhe), Ta (Lufttemperatur) Td (Taupunkt)  EG (Gesamtstrahlung), ff (Windgeschwindigkeit)
Schneedeckensituation 

Zur Zeit ist die Schneedeckensituation auf den Südtiroler Bergen recht heterogen. Von Wind erodierten Stellen, über  harte Krusten bis hin zu Pulver, ist alles zu finden. Durch den Schneefall am Montagabend (siehe blauer Kreis im oberen Bild) und am Donnerstag entstanden zudem in
Zusammenhang mit mäßigem bis starkem Wind  neue Triebschneeansammlungen. Diese sind weit verbreitet und leicht auslösbar.  
Ausblick

Das Wochenende verläuft wechselnd bewölkt mit frühlingshaften Temperaturen vor allem in tiefen und mittleren Lagen. Das Hauptproblem geht weiterhin von Triebschneeansammlungen aus, die bereits durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden können.
Ab Sonntag Abend, wie der nachfolgende Modelllauf zeigt, kühlt es deutlich ab und vor allem im Norden des Landes kommt etwas Neuschnee  dazu. Die Lawinengefahr steigt an.


EPS für den Gitterpunkt Reschen (08.03.2019 bis 17.03.2019)