Autor: Patrick Nairz
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Lokal recht unterschiedlicher Neuschneezuwachs
Wir beobachten gerade einen gebietsweise sehr unterschiedlichen Schneehöhenzuwachs. Markant dabei ist auch die zum Teil deutliche Schneehöhenzunahme mit der Seehöhe. Dies ist ein für das Frühjahr typisches Phänomen und ist vergleichbar mit gewitterartigen Niederschlägen, wie wir sie vom Sommer her kennen. Selbst ein Blick auf unsere Schneehöhenkarten, die die Differenz der Gesamtschneehöhe während der vergangenen…
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Lawinenunglück im Bereich des Hinterbergkofels in Zentralosttirol
Am späten Vormittag löste sich im Bereich des Hinterbergkofels (Staller Sattel) eine Schneebrettlawine, die mehrere Personen mitriss. Eine der Personen kam dabei ums Leben. Der Lawinenanriss befindet sich in einem 35-40 Grad steilen, nach Norden ausgerichteten, kammnahen Hang in einer Seehöhe von etwa 2600m. Der Anriss soll bis etwa 50cm betragen haben. Laut Information eines…
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Gebietsweise oberflächennahes Altschneeproblem
Normal 0 21 false false false DE-AT X-NONE X-NONE Wir beobachten derzeit die Bildung zumindest einer kantigen, lockeren Schicht im Bereich von oberflächennah eingelagerter Schmelzkrusten. Bedeutsam scheint dies v.a. im schattigen Gelände zwischen etwa 2100m und 2400m, im W- und O-exponierten Gelände oberhalb etwa 2600m und im südexponierten Gelände oberhalb etwa 2900m zu sein. Aufgrund…
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Das Frühjahr machte sich erstmals bemerkbar – mit den Temperaturen geht es ab dem Wochenende wieder abwärts
Mit beginnendem Südföhn-Einfluss ab dem 08.03. begannen die Temperaturen zu steigen. Zeitweise regnete es bis maximal 2300m hinauf. Ebenso legte der Wind in der Höhe deutlich zu. Interessant zu verfolgen ist derzeit v.a. die Schneeoberflächentemperatur bei tiefer gelegenen Stationen, wie hier auf 1935m bei der Muttekopfhütte. Man erkennt die zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke, die…
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Oberflächennahen Triebschnee beachten – Zunahme an Gefahrenstellen durch Südföhn – Temperaturanstieg fördert die Durchfeuchtung in tieferen Lagen
Am 07.03. und 08.03. beobachteten wir in Tirol relativ viele Lawinenabgänge geringer Größe. Die Ursache lag in den Schneefällen seit dem 06.03., dem zunehmenden Windeinfluss sowie der Existenz oberflächennaher Schwachschichten. An der Karte erkennt man nicht den teilweise beobachteten, recht markanten Anstieg der Schneehöhe mit der Seehöhe. Lokal schneite es im 3000m-Niveau um 40cm. Mancherorts…
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Außergewöhnlich kalte Tage gehen zu Ende – frischen Triebschnee beachten!
Polare Kaltluft hatte uns während der letzten Tage fest im Griff. Auf knapp 3300m am Breiten Grießkogel in den Nördlichen Stubaier Alpen wurde in der Nacht vom 26.02. auf den 27.02. mit -31,9 Grad eine der niedrigsten Temperaturen in Tirol gemessen. Am Brunnenkogel in den Südlichen Ötztaler Alpen waren es -32,4 Grad. Aus Aufzeichnungen der…
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Analyse von Lawinenereignissen bestätigt oberflächennahes Altschneeproblem in besonnten Hängen – zunehmendes Triebschneeproblem
Heute am 22.02. führten wir die Unfallanalyse unterhalb der Hochkarspitze in der Arlbergregion durch, wo gestern am 21.02. eine Person einer 3-er Gruppe total verschüttet wurde. Es bestätigte sich das in den vergangenen Blogeinträgen erwähnte, oberflächennahe Altschneeproblem in besonnten Hängen. Schneebrettlawine unterhalb der Hochkarspitze, Die roten Pfeile zeigen Spitzkehren vom Aufstieg. (Foto: 22.02.2018) Der Lawinenanriss…
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Zwei Lawinenereignisse mit Personenbeteiligung im Rendlgebiet in der Arlbergregion
Heute am 21.02. gingen zwei Meldungen der Leitstelle Tirol über Lawinenabgänge im Rendlgebiet ein. Bei einem Lawinenabgang am Vormittag wurde eine Person total verschüttet und musste nach Reanimation in die Innsbrucker Klinik geflogen werden. Bei einem weiteren Lawinenabgang am Nachmittag blieben die beteiligten Personen unverletzt und wurden mit dem Landeshubschrauber ins Tal geflogen. Beide Lawinen…
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Besonntes Gelände ist derzeit gefährlicher als schattiges
Zahlreiche Lawinenabgänge während der vergangenen Tage, einige davon mit Personenbeteiligung, bestätigen eindrucksvoll das im vorigen Blogeintrag erwähnte Altschneeproblem in besonnten Hängen. Eine Übersicht einiger Lawinenereignisse findet man hier: Meist handelte es sich um Schneebrettlawinen mit geringer Anrissmächtigkeit, zum Teil jedoch größerer, flächiger Ausdehnung. Das Problem beginnt bei etwa 2100m aufwärts und ist besonders in Nordtirol…
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Lawinengefahr steigt durch Warmfront an – Achtung: Neue Schwachschicht aus kantigen Kristallen im besonnten Gelände oberhalb von etwa 2200m!
Viel Pulverschnee sowie wenige, meist kleinräumige Gefahrenstellen prägten die Lawinensituation der vergangenen Wochen. Nun stellt sich die Lawinengefahr mit der Warmfront zumindest in den neuschneereicheren Regionen im Westen Nordtirols um. Im Westen zeigt die Schneehöhenkarte den meisten Schneezuwachs Allerdings gab es auch im Norden des Landes mehr Niederschlag (dieser fiel häufig in Form von Regen)…