Es überwiegen günstige Lawinenverhältnisse

Während der vergangenen Woche schneite es etwas: Es gab Pulverschnee auf der einen Seite und kurzfristig zu störende Triebschneepakete auf der anderen Seite.

In Summe gab und gibt es weiterhin wenige Gefahrenstellen im Gelände. Wir haben es mit einem latenten Gleitschneeproblem und kurzfristig mit Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände zu tun. Vereinzelt findet man im hochalpinen Gelände, v.a. in kammnahen, schattigen, sehr steilen Hängen frische, störanfällige Triebschneepakete.

(Etwas) Neuschnee

Die vergangene Woche zeichnete sich durch (etwas) Neuschnee ab dem 09.02.2024 (beginnend im Süden des Landes) aus. Am meisten fiel in den südlichen Ötztaler Alpen, im nördlichen und südlichen Osttirol sowie im nördlichen Teil der Nordalpen. Dort waren es meist zwischen 20-30cm, lokal bis zu 40cm. Ansonsten schneite es meist um 10cm.

72h Niederschlag: Montag, 12.02.2024 © Hydro Online
Winterlicher Eindruck nach den Neuschneefällen. Karnischer Kamm (Foto: 11.02.2024 © Gerhard Figl)
Anfangs noch Föhneinfluss, dann Störung aus W mit etwas Niederschlag bei windschwachen Verhältnissen, dann Wetterbesserung und wärmer.
Osttirol bekam mit der Südströmung den Niederschlag schon etwas früher ab.
Beobachterstation Boden (mittlere Höhenlage): Gesamtschneehöhe unter dem langjährigen Durchschnitt. Temperatur überdurchschnittlich.

Pulverschnee

Nach einer Phase mit skifahrerisch eher anspruchsvollen Schneeverhältnissen, tat der Neuschnee, der bei wenig Wind als Pulverschnee gefallen ist, gut.

Schöner Pulverschnee am Berger Kogel in der Lasörlinggruppe (Foto: 12.02.2025 © Alois Mariacher)
Mancherorts lagerte sich der Neuschnee sogar als besonders lockerer „Wildschnee“ ab, wie hier in den Westlichen Lechtaler Alpen (Foto: 13.02.2024 © Stefan Zangerl)

Kurzfristig störanfällige Triebschneepakete, Lockerschneelawinen und wenige Gleitschneelawinen

V.a. aus den neuschneereicheren Regionen bekamen wir einige wenige Meldungen von kleinen Schneebrettlawinen. Es handelte sich immer um frischen Triebschnee. Die Absturzgefahr überwog gegenüber der Verschüttungsgefahr.

Kleines Schneebrett, welches von einer WintersportlerIn ausgelöst wurde. Links daneben erkennt man zwei Lockerschneerutsche. (Foto: Schönwies – Obergurgl © Gabriel Falkner)
Typisch für die vergangene Woche: Aus extrem steilem Gelände lösten sich Lockerschneerutsche. Glocknergruppe (Foto: 13.02.2024 © Anton Riepler)
Interessant: Aufgrund einer Gleitschneelawine löste sich in Folge links und rechts davon eine oberflächennahe Schneebrettlawine . Rechts oben im Bild: Frische Lockerschneerutsche. Karnischer Kamm (Foto: 15.02.2024 @ Gerhard Figl)

Wie geht es weiter?

Wechselhaftes Wetter

Nach einem sehr warmen Freitag, dem 16.02. bringt eine schwache Kaltfront in der Nacht von Freitag auf Samstag wenige cm Neuschnee. Danach Wetterbesserung bis inklusive Sonntag, bevor ab Montag wieder etwas Niederschlag vorhergesagt ist.

Günstige Lawinenverhältnisse

An den aktuell günstigen Lawinenverhältnissen mit einem latenten Gleitschneeproblem, einigen Lockerschneelawinen und selten Triebschnee wird sich vorerst wenig ändern.

Typisch für die aktuelle Situation: Keine ausgeprägten Schwachschichten in der Schneedecke.
Bis in mittlere Lagen hinauf ist die Schneedecke häufig 0°-Celsius isotherm (rote Linie)

Die Schneequalität wird vorerst tendenziell (wieder) schlechter

Strahlungseinfluss und (etwas) Wind wirken sich zunehmend auf die Schneequalität auf. Bruchharsch häuft sich in allen Hangrichtungen.

Windeinfluss in den Stubaier Alpen. Pulverschnee trifft man inzwischen vergleichsweise seltener an. (Foto: 15.02.2024, © LWD Tirol)