In Nordtirol und im nördlichen Osttirol schneit es vom 01.02. auf den 02.02.2024. Teilweise starker Nordwestwind bildet frische Triebschneepakete. Diese sind kurzfristig störanfällig. Spätestens am Samstag, 03.02.2024 erwarten wir dann mit der Sonneneinstrahlung vermehrt Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände. Gleitschneelawinen bilden unverändert eine latente Gefahr auf steilen Wiesenhängen. Das Altschneeproblem oberhalb etwa 2600m dürfte nur mehr ganz vereinzelt im besonnten, extrem steilen Gelände eine Rolle spielen.
Anfangs etwas Schnee, dann viel Sonnenschein und überwiegend günstige Verhältnisse
Die Geosphere Austria prognostiziert von heute 01.02. auf morgen, 02.02. eine Kaltfront mit Neuschnee in Tirol. Am meisten soll es im Nordwesten und Norden Nordtirols schneien (10-20cm, lokal bis etwa 25cm). Der Wind lebt auf und wird teilweise stark. Morgen am 02.02. tagsüber folgt eine schwache Warmfront mit nochmals wenigen cm Neuschnee. Dann klart es auf. In Folge wird es relativ mild und sehr sonnig.



Kurzfristiges Triebschneeproblem
Mit dem Neuschnee samt Wind stellt sich kurzfristig ein überschaubares Triebschneeproblem ein. Gefahrenstellen werden v.a. oberhalb etwa 2000m in Steilhängen hinter Geländekanten anzutreffen sein. Der Triebschnee wird wohl nur kurzfristig – bis inklusive Samstag – zu stören sein. Am Freitagnachmittag sollte man darauf achten, dass die Störanfälligkeit der Triebschneepakete mit dem prognostizierten Temperaturanstieg kurzfristig erhöht sein wird.
Lockerschneelawinen mit der Erwärmung und Sonneneinstrahlung
Bereits die morgige Erwärmung, spätestens jedoch die zu erwartende Sonneneinstrahlung wird in den neuschneereicheren Regionen dazu führen, dass sich im extrem steilen Gelände vermehrt Lockerschneelawinen lösen werden – ebenso eine überschaubare und gut einzuschätzende Gefahr.

Gleitschneelawinen bilden eine latente Gefahr
Der heurige Winter wird als „Gleitschneelawinen- Winter“ in die Geschichte eingehen. Auch wenn Gleitschneelawinen inzwischen recht selten abgehen, bleibt das (lokal) recht große Gefahrenpotential erhalten. Beachtet deshalb diese Gefahr und bleibt Gleitschneemäulern fern.

Altschneeproblem von vergangener Woche sollte kaum mehr bedeutsam sein
Am vergangenen Sonntag, 28.01. hatten wir aufgrund einer oberflächennahen, kantigen Schwachschicht ein Altschneeproblem ausgegeben. Betroffen waren sehr steile Sonnenhänge oberhalb etwa 2600m. Seit Montag, 29.01. sind uns keine Lawinenabgänge auf dieser Schwachschicht mehr bekannt geworden. Auch aufgrund unserer Stabilitätsuntersuchungen und externer Schneeprofile gehen wir davon aus, dass das Altschneeproblem nur mehr sehr vereinzelt bei großer Belastung bedeutsam sein sollte, mit weiterhin abnehmender Tendenz.


Wie gehts weiter?
Weit in die kommende Woche hinein dominiert Hochdruckeinfluss. In den Gebieten mit etwas mehr Neuschnee wird man wohl hie und da Pulverschnee erwischen. Sonst werden die Aussichten auf Firn in (sehr) steilen Sonnenhängen von Tag zu Tag besser. Es entstehen zunehmend günstige Lawinenverhältnisse. Die tageszeitliche Erwärmung kann sich jedoch gebietsweise (u.a. mit einer wieder etwas erhöhten Gleitschneeaktivität) bemerkbar machen.

Wechten und Absturzgefahr auf hart gefrorener Schneedecke
Passt auf die – für die Jahreszeit recht großen – Wechten auf. Auch wird die Absturzgefahr auf steilen, hart gefrorenen Hängen mit dem Wechsel aus tageszeitlicher Anfeuchtung oberflächennaher Schichten und nächtlicher Auskühlung und demzufolge Bildung eines (tragfähigen) Harschdeckels zunehmend wieder ein Thema.


Ein meteorologischer Vergleich des Jänners 2024…
