Nässeeintrag schwächt die Schneedecke. Dort, wo etwas mehr Schnee liegt, ist mit vermehrter Gleitschneeaktivität zu rechnen. Wärmeeintrag bildet zusätzlich in größeren Höhen ein gut ausgeprägtes Brett, sodass frische und kürzlich gebildete Triebschneepakete aktuell recht störanfällig sind.
Aktuelle Situation
In den vergangenen 24 Stunden gab es neuerlich v.a. im Westen und Norden des Landes kräftigeren Niederschlag. Mit Einzug der Warmfront stieg die Schneefallgrenze ab den Abendstunden des 18.11. rasch an. Aktuell regnet es bis etwa 2400m hinauf. Zudem weht auf den Bergen wiederum kräftiger, z.T. stürmischer Wind. Wärme, Nässe und Wind beeinflussen die Schneedecke in mehrfacher Hinsicht negativ.


Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen
Insbesondere im Westen und in den nördlichen Regionen Nordtirols, also dort, wo es kürzlich vermehrt geschneit hat und auch aktuell der Niederschlagsschwerpunkt ist, schwächt Regeneintrag die Schneedecke. Wir rechnen mit vermehrter Gleitschneeaktivität auf steilen Wiesenhängen.
Frischer, störanfälliger Triebschnee in größeren Höhen
Schneefall, Wind und ein markanter Temperaturanstieg fördern zudem die Störanfälligkeit frischer bzw. kürzlich gebildeter Triebschneepakete in größeren Höhen. Der Wärmeeintrag bindet oberflächennahe Schichten und bildet deshalb ein gut ausgebildetes Brett, welches teilweise auf Schwachschichten lagert. Die Anzahl und Größe solcher Gefahrenstellen nimmt mit der Seehöhe zu. Besonders aufpassen sollte man oberhalb etwa 2400m im sehr steilen Gelände im Sektor NW über N bis SO.
Nasse Lockerschneelawinen
Weiters werden aus felsdurchsetztem Gelände kurzfristig vermehrt, meist kleine Lockerschneelawinen zu beobachten sein.
Ein neuer Blogeintrag erscheint bei einer wesentlichen Änderung der Schnee- und Lawinensituation.