Mit
beginnendem Südföhn-Einfluss ab dem 08.03. begannen die Temperaturen zu
steigen. Zeitweise regnete es bis maximal 2300m hinauf. Ebenso legte der Wind
in der Höhe deutlich zu.
zu verfolgen ist derzeit v.a. die Schneeoberflächentemperatur bei tiefer
gelegenen Stationen, wie hier auf 1935m bei der Muttekopfhütte. Man erkennt die
zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke, die während der vergangenen Tage in
diesen Höhenlagen inzwischen häufig schon isotherm geworden ist.
Station Patscherkofel erkennt man gut den Föhneinfluss: zunehmender Wind,
steigende Temperaturen.
Schneedecke wurde dadurch in tiefen und mittleren Höhenlagen erstmals während
dieses Winters massiver durchfeuchtet bzw. gar durchnässt und entsprechend
geschwächt. Lawinenabgänge waren die Folge. Es handelte sich dabei entweder um
Lockerschnee- oder Gleitschneelawinen. Dies hatte auch damit zu tun, weil in
diesen Höhen markante Schwachschichten innerhalb der Schneedecke fehlen.
lösten sich vermehrt im Bereich von extrem steilem, bewaldeten Gelände. Einige
davon erreichten auch sehr exponierte Straßen. Die höchste Aktivität von
Lockerschneelawinen wurde zwischen dem 11.03. nachmittags sowie dem 12.03. abends
beobachtet.
bei der Seewand im Lienzer Becken (Foto: 12.03.2018)
im Waldbereich in Zentralosttirol (Foto: 13.03.2018)
war auch die wieder auflebende Gleitschneelawinenaktivität.
auf der Nordkette (Foto: 12.03.2018)
Triebschneeproblem verlagerte sich von Tag zu Tag langsam in größere Höhen.
Diffuse Sonneneinstrahlung und warme Temperaturen führten doch zu einer recht
raschen Stabilisierung. Derzeit gehen wir davon aus, dass Triebschnee erst
oberhalb etwa 2400m zu stören sein sollte.
konnten kleine Schneebretter aufgrund von frischem Triebschnee beobachtet
werden. Zentralosttirol (13.03.2018)
Schneebrett in einem offensichtlich vom Wind beeinflussten Schattenhang (Foto:
12.03.2018)
Die Lawinengefahr ist inzwischen überwiegend mäßig mit
möglichem, leichten tageszeitlichen Anstieg. Mit den zum Wochenende hin
prognostizierten winterlichen Temperaturen wird sich die derzeit durchfeuchtete
Schneedecke wieder stabilisieren. Gleitschneelawinen stellen jedoch weiterhin
eine mögliche Gefahr dar. Triebschnee sollte v.a. in größeren Höhen beachtet
werden. (Nachtrag vom 15.03.: 06:30 Uhr: Gefahrenstellen werden mit dem starken Föhneinfluss während des 15.03. verbreiteter. Vermehrt aufpassen heißt es in Schattenhängen, beginnend von etwa 2200m aufwärts sowie allgemein im kammnahen sehr steilen Gelände.) Zudem ist speziell in sehr steilen W- und O-exponierten Hängen oberhalb
etwa 2800m auf ein mögliches, oberflächennahes Altschneeproblem zu achten:
Unterhalb einer dünnen Schmelzkruste könnten dort kantige Kristalle als
Schwachschicht für Schneebrettlawinen eine Rolle spielen.
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