Besonders auf den Bergen der Zillertaler Alpen und der Hohen Tauern hat es in den vergangenen Tagen ordentlich geschneit. Die Neuschneesummen seit Montagabend, 07.07. auf rund 2800m liegen zwischen 30 und 80cm. Am meisten geschneit hat es in der Venedigergruppe. Starker Nordwind hat den Neuschnee umfangreich verfrachtet. Frische Triebschneeansammlungen können in sehr steilen Rinnen und Mulden kurzzeitig störanfällig sein. Bei Sonneneinstrahlung mit dem Anstieg der Temperaturen sind kleine nasse Lockerschneelawinen aus extremen Steilhängen zu erwarten.
Vorsicht ist in den kommenden Tagen – auch mit Hinblick auf eine mögliche Spaltensturzgefahr auf Gletschern – geboten.
Tiefdruckeinfluss bringt viel Niederschlag und fallende Temperaturen
Feuchtkühle Luft aus Norden hat seit Montag, 07.07. zu ergiebigen Niederschlagsmengen und einer spürbaren Abkühlung geführt. Vor allem in der Nacht auf Dienstag, 08.07. sank die Schneefallgrenze gebietsweise bis in den Bereich der Waldgrenze. In großen Höhen wehte starker – in den Böen teils stürmischer – Nordwind. Am meisten Neuschnee kam am östlichen Alpenhauptkamm – von den Zillertaler Alpen bis zur Glocknergruppe dazu.




Auswirkungen auf Lawinengefahr
Besonders auf den Bergen am östlichen Alpenhauptkamm ist in großen Höhen kurzfristig auf frische, meist kleine Triebschneeansammlungen in sehr steilen (>35 Grad) Rinnen und Mulden zu achten. Diese sind jedoch nur für kurze Zeit nach ihrer Bildung störanfällig. Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Vorsicht besonders im absturzgefährdetem Gelände.
Mit direkter und diffuser Sonneneinstrahlung sowie der allmählichen Erwärmung sind in den kommenden Tagen zudem vermehrt spontane feuchte Lockerschneerutsche aus extremen Steilgelände (>40 Grad) zu erwarten.



In den kommenden Tagen bleibt das Wetter besonders am Hauptkamm und in Nordtirol wechselhaft. Große Niederschlagsmengen sind jedoch nicht mehr zu erwarten, die Temperaturen steigen wieder etwas an. Die Gefahr von trockenen Lawinen geht rasch zurück. Einzelne nasse Lockerschneerutsche sind im extremen Steilgelände möglich.
Vorsicht auch vor überdeckten Gletscherspalten
Eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle auf Gletschern sind in den kommenden Tagen auch überschneite bzw. überwehte Gletscherspalten. Beobachter meldeten uns vor wenigen Tagen noch Bedingungen wie im August – auch bedingt durch die geringen Schneehöhen des vergangenen Winters. Offene Gletscherspalten in den Neuschneereichen Gebieten wurden nun mit Neuschnee und Wind teils überdeckt und sind daher schwieriger zu erkennen.