Entlang des Alpenhauptkamms sowie in den Föhngebieten Nordtirols sind frische Triebschneeansammlungen vereinzelt störanfällig. Die Gefahrenstellen liegen vor allem an sehr steilen Schattenhängen und sind gut zu erkennen. Im Tagesverlauf nimmt aufgrund der Durchfeuchtung der Schneedecke an extrem steilen Sonnenhängen die Auslösebereitschaft von nassen Gleitschnee- und Lockerschneelawinen etwas zu. Allgemein ist und bleibt die Lawinensituation hin zum Wochenende aber meist günstig. In der neuen Woche wird das Wetter deutlich wechselhafter – viel Niederschlag kündigt sich aber vorerst nicht an.
Vereinzelte Gefahrenstellen im extremen Steilgelände
In Hinblick auf die Lawinengefahr gibt es derzeit zwei tendenziell eher schwach ausgeprägte Gefahrenmomente: Einerseits haben sich mit starkem Südföhn entlang des Alpenhauptkamms und in den Föhngebieten Nordtirols in den vergangenen Tagen frische Triebschneeansammlungen gebildet. Diese wurden an Schattenhängen auf einer lockeren, kantig aufgebauten Schneeoberfläche abgelagert und sind dort vereinzelt durch Personen auslösbar. Die Triebschneepakete sind meist klein – am östlichen Alpenhauptkamm vereinzelt mittelgroß – und gut zu erkennen. Vorsicht vor allem im sehr steilen Gelände, hinter Geländekanten, in Rinnen und Mulden.
Zudem nimmt im Tagesverlauf durch die Durchnässung der Schneedecke an Sonnenhängen die Auslösebereitschaft von meist kleinen nassen Lockerschneelawinen zu. Hauptbetroffen ist aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit derzeit noch vorwiegend der Südsektor (SO-S-SW). Hier ist die Schneedecke bereits isotherm – viel spontane Lockerschneeaktivität hat sich bereits vor rund zwei Wochen abgespielt. Gleichzeitig ist an steilen Südhängen die Ausaperung vielerorts schon weit fortgeschritten – Gefahrenstellen sind also eher selten und der tageszeitliche Gang schwach ausgeprägt.
Auch verursacht der durch die Schmelze provozierte Wassereintrag in die Schneedecke eine etwas erhöhteGleitaktivität auf steilem, glatten Untergrund. Auch hier sind die Sonnenhänge vermehrt betroffen. Gefahrenbereiche können durch das Vorhandensein von Gleitschneerissen erkannt werden. Diese sollten möglichst gemieden oder schnell passiert werden.
Am Sonntag zieht im Tagesverlauf erstmals wieder dichtere Bewölkung auf und mit Wochenbeginn steht wechselhaftes Wetter ins Haus. Im Detail ist die Prognose noch sehr unsicher, allzu viel Niederschlag darf man sich laut Meteorologen vorerst jedoch nicht erhoffen. Zumindest bis Wochenmitte bleibt es zudem recht mild.
Im Monat Februar fiel in Tirol laut GeoSphere Austria um 74% weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Die Sonne schien dafür um 20% länger. Kaum verwunderlich also, dass sich auch die Lawinengefahr seit nunmehr über einen Monat in ganz Tirol zwischen gering und mäßig bewegt.
Im Übrigen wurde mit Ende des meteorologischen Winters auch der Winterbericht der GeoSphere Austria veröffentlicht. Der Winter 2024/25 gehört österreichweit zu den 10 trockensten Wintern seit Messbeginn 1858 (Tirol: -28% vom Mittel).