Ab dem Wochenende werden sämtliche Gletscherskigebiete Tirols die Wintersaison gestartet haben. Dies veranlasst uns, kurz eine Einschätzung der Lawinengefahr auf den Bergen abzugeben.
(Neu)Schnee auf den Bergen
Es liegt ein anfangs außergewöhnlich warmer und dann ein sehr niederschlagsreicher September hinter uns. Im Norden und Osten Österreichs handelte es sich sogar um den niederschlagsreichsten September der Messgeschichte. Dies führte dazu, dass inzwischen in den Gletscherskigebieten genügend Schnee für den Start in die Wintersaison liegt.




Heute am 04.10. werden in Tirols Bergen noch etwa 10cm, lokal bis zu 20cm dazukommen. Der Wind weht in der Höhe gebietsweise mäßig stark bis stark, meist aus NO.



Auswirkungen auf die Lawinengefahr
Kleinräumige Triebschneepakete im Hochgebirge
Im Hochgebirge bilden sich dort, wo aktuell kräftigerer Wind bläst, frische Triebschneepakete. In windabgewandten, kammnahen, sehr steilen Hängen können diese mitunter von SchneesportlerInnen ausgelöst werden. Bei entsprechender Sicht sind solche Gefahrenstellen leicht zu erkennen. Überdies handelt es sich dabei aktuell um ein kurzfristiges Problem. Spätestens ab Anfang nächster Woche, wenn es wieder wärmer werden soll werden sich diese Triebschneepakete stabilisiert haben.
Gleitschneerutsche auf steilen Wiesenhängen
In den neuschneereichen Regionen kann der Neuschnee auf steilen Wiesenhängen abgleiten. Aufgrund der Neuschneemengen von meist 10 bis 20cm, lokal bis etwa 40cm wird es sich dabei um Gleitschneerutsche handeln, auf die kurzfristig geachtet werden sollte. Dabei überwiegt die Mitreiß- und Absturzgefahr der Verschüttungsgefahr. Die Situation ist absolut nicht mit jener von Mitte September zu vergleichen, als zahlreiche, zum Teil auch große Gleitschneelawinen in Tirol abgingen. Damals kam auch eine Person in einer Gleitschneelawine ums Leben (Blog).
Die nächste Aktualisierung erfolgt bei einer deutlichen Verschärfung der Lawinensituation.